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G. Blinten KG

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Logo der Firma A. Blinten KG aus dem Jahr 1960

Die Firma G. Blinten KG war ein Groß- und Einzelhandel für Elektro-, Radio- und Fernsehtechnik in der Jörg-Ratgeb-Straße 31–33 in Pforzheim.

Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum umfasste

Geschichte

Werbung aus dem Jahr 1960
Werbung aus dem Jahr 1970 zum 40jährigen Bestehen

Die Elektro-Großhandlung wurde im Jahr 1930 in Mühlacker von August Blinten gegründet, der zusammen mit seiner Frau Maria die Firma vor dem Kriege zu einem angesehenen Betrieb beim Bahnhof der Senderstadt ausbaute. Der Sohn Gustav Blinten trat 1948 nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in das als Kommanditgesellschaft geführte Unternehmen ein. 1949 wurde der Sprung nach Pforzheim mit einer Filiale gewagt, die im Kellergeschoß der früheren Oberrealschule eingerichtet wurde und sich rasch aufwärtsentwickelte, so daß ein eigener Bau nötig wurde. Man konnte hierfür das Trümmergrundstück Enzstraße 33 erwerben. Kurz nach der Bauplanung starb 1950 der Firmengründer August Blinten. Im August 1953 wurde der vierstöckige Neubau bezogen. Inzwischen hatte Gustav Blinten 1951 geheiratet; seine tüchtige Geschäftsfrau hatte wesentlichen Anteil daran, daß sich der Filialbetrieb in den neuen Räumen zum Hauptbetrieb entwickelte, und schließlich wurde das ursprüngliche Geschäft in Mühlacker im Jahr 1956 aufgegeben.

In den mehr als 20 Jahren, die das Unternehmen in Pforzheim ist, hat es sich durch viel Geschick der Firmenleitung gut in das Pforzheimer wirtschaftliche Milieu integriert und beim Wiederaufbau der Stadt gute Hilfestellung gegeben. Das allein war schon eine Aufgabe von beachtlichem Ausmaß. Nun waren die 50er Jahre aber auch eine Zeit des Umbruchs auf dem Elektrosektor. Neue Großgeräte kamen auf den Markt, die weiteren Raum nötig machten; hierzu kam der rapide weiterwachsende Geschäftsumfang. Die Lösung des Raumproblems erfolgte durch den bereits erwähnten Neu- und Anbau auf dem Nachbargrundstück Enzstraße 31.

Wie gesagt, hat das vierte Jahrzehnt dem Unternehmen eine entscheidende Ausweitung gebracht, die gute Aspekte auch für das fünfte Jahrzehnt, den Weg zum halben Jahrhundert, öffnet. Dabei sind es nicht nur die wirtschaftlichen Fortschritte, die es verdienen hervorgehoben zu werden. Es hat sich unter der Belegschaft der Firma auch ein Stamm herausgebildet, der sich in fast familiärer Verbundenheit für das Unternehmen einsetzt und dadurch jene Eigendynamik mit schafft, die auch da ist, wenn Schicksalsschläge die Leitung treffen. So konnte man feststellen, als der Chef des Hauses von 1967 bis 1969 schwer krank darniederlag, daß Frau Blinten und die Mitarbeiter die Hauptlast der Planung und Arbeit meisterhaft zu tragen verstanden. Eine Leistung, die bei dem schon fast schwer zu übersehenden Warensortiment beachtenswert ist.

Die Mutter des jetzigen Inhabers und Firmenmitgründerin, Frau Maria Blinten, konnte ihr Unternehmen auf seinem Weg in Pforzheim noch ein gutes. Stück begleiten. Bis zu ihrem Tode im Jahre 1959 war sie mit nahezu 30 Jahren Firmengeschichte verbunden.

In der modernen Wirtschaft ist um Pferdelängen voraus, wer ein möglichst großes und breitgestreutes Sortiment anzubieten hat. Dies hat Blinten von Anfang an zu verwirklichen versucht. In Fachabteilungen übersichtlich für den Kunden aufgegliedert und ausgestellt findet man alles für den Elektrohandel und die Installation Wesentliche. Bei den Haushaltgeräten sind alle namhaften Fabrikate von Waschmaschinen, Kühlschränken, Geschirrspülern, Herden, Öfen, Nachtspeicheröfen, Heimbüglern und Küchenmaschinen so angeordnet, daß sie dem Kunden einen Vergleich ermöglichen. Eine weitere Abteilung, in die man schon durch das Schaufenster einen Einblick hat, zeigt Beleuchtungskörper aller Art, in besonders reicher Auswahl Wohnraumleuchten, Außenleuchten, Industriebeleuchtungen und Reklamebeleuchtungen. Der Radio-, Phono- und Fernsehabteilung ist im Untergeschoß ein Fernseh-Vorführraum angegliedert.

Besonders umfangreich sind auch die Abteilung und das Lager für den Installationsbedarf mit sämtlichem in der Praxis des Elektrohandels und der Installation erforderlichen Elektromaterial.

Der Beratungsdienst ist großzügig ausgebaut, was eine wesentliche Hilfe auch für den Fachkunden ist. Für Händler-Kunden gibt es eine Fernseh-Werkstätte, ferner eine Abteilung für den Einbau von Autosupern und den Service, außerdem einen Antennen-Beratungsdienst, der auch Architekten zur Verfügung steht.

Wenn am Tage des 40jährigen Jubiläums an der Hausfront Enzstraße 31–33 eine neue Neon-Leuchtschrift mit der Firmenbezeichnung G. Blinten KG. die bisherige Aufschrift A. Blinten KG. ablöst, so sagt das nicht etwa, daß sich die Firma geändert habe. Kurz vor diesem Geburtstag wurde nämlich am 27. September dieses Jahres im Handelsregister die Bezeichnung in G. Blinten KG., den Namen des derzeitigen Komplementärs, Gustav Blinten, geändert. Außer ihm gehört seine Frau seit langem als Kommanditistin der KG. an.[1]

Der Betrieb wurde im Jahr 2013 aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. Pforzheimer Zeitung: Elektro-Großhandlung G. Blinten an der Schwelle zum fünften Jahrzehnt: 40 Jahre erfolgreiche Geschäftsentwicklung – Seit dem Wiederaufbau mit Pforzheim verbunden. Ausgabe vom 17. November 1970.
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