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Spedition und Transportunternehmen Stickel GmbH
Von Stadtwiki
Die Firma Spedition und Transportunternehmen Stickel GmbH ist ein Unternehmen in Nagold.
Geschichte
Im September 1935 begann Eugen Stickel sen., ein gelernter Goldschmied, mit dem Betrieb eines Fuhrunternehmens in dem heute zu Altensteig gehörenden Stadtteil Walddorf. Er fuhr dabei im Auftrag eines Spediteurs Waren aller Art, damals schon im Fernverkehr, bis nach Berlin. Eines Tages konnte er auch in dessen Auftrag einen Transport nach Hagen durchführen. Da Geschäftsbeziehungen auf persönlicher und vertrauensvoller Ebene stattfanden, fragte Eugen Stickel beim Kaltwalzwerk in Hagen-Hohenlimburg mit Erfolg an, ob er für dieses Unternehmen Transporte duchführen könne. Damit war sein erster eigener Kunde geschaffen.
Als im Jahre 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde das Fahrzeug von Eugen Stickel zum Truppentransport eingezogen. Wenig später mußte auch Eugen Stickel in den Krieg ziehen und seine Frau Luise und die drei Kinder Gertrud, Elfriede im Alter von 10 und 4 Jahren, sowie Eugen jun. im Alter von 2 Monaten in Walddorf zurücklassen. Von dem finanziellen Ausgleich für den Einzug des Lkws bekam Luise den Auftrag, sobald als möglich ein Haus in Nagold zu kaufen. Das Ziel bestand darin, nach dem Krieg von Walddorf nach Nagold zu ziehen. Der Krieg zog weitestgehend unbeschadet an der Familie Stickel vorüber und im Jahre 1946 kam auch Eugen Stickel verletzt und krank aus seiner Kriegsgefangenschaft in Russland frei. Damit stand der Umzug nach Nagold bevor. Doch zuerst mußte Elfriede die Schule in Walddorf beenden.
Nach dem Krieg begann Eugen Stickel 1947 mit einem Holzvergaserfahrzeug von vorne. Im Jahr 1949 wurde das erste Dieselfahrzeug gekauft und im jahr 1951 stand der Umzug nach Nagold an. Zuerst stellte er einen weiteren Fahrer ein, der ein zweites Fahrzeug fuhr. Nach und nach wurde die Spedition immer größer und das Haus in der Lange Straße 8 in Nagold zu klein. Es wurden alle speditionellen Tätigkeiten in diesem Haus abgewickelt. Sowohl der physische Warenumschlag, die Leergutlagerung als auch die Verwaltung mit Buchhaltung, Rechnungserstellung und Disposition fanden dort statt. Eugen Stickel entschloss sich deshalb zum Bau einer Garage mit drei Toren zur Reparatur und Instandhaltung der Fahrzeuge sowie der Lagerung von Warensendungen.
Als auch wenig später diese Räumlichkeiten zu klein wurden, wurde in der Nähe des alten Gebäudes eine Umschlaghalle mit Tankstelle, Waschplatz und Reparaturmöglihkeiten erstellt. Sukzessive vergrößerte sich in der Folgezeit der Fuhrpark der Spedition und man konnte immer mehr Gebiete und Relationen bedienen. Zu dieser Zeit wurden die Stahlcoils der Firma Bilstein noch mit Keilen, Brettern, Seilen und Holzstiften auf der Ladungsfläche offen transportiert. Im Jahre 1955 trat Elfriede Schacher geb. Stickel in das Unternehmen ein. 1957 trat Eugen Stickel mit 18 Jahren als gelernter Kaufmann mit zusätzlicher Mechanikerausbildung in das Unternehmen ein. Daraufhin wurde die Spedition von einem Einzelunternehmen in eine OHG umfirmiert.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Gesamtverantwortung auf diese drei Personen aufgeteilt. Nach und nach wuchsen Eugen Stickel und Elfriede Schacher in ihre Aufgabe hinein und übernahmen immer mehr Verantwortung. Neben Stahltransporten führte man auch Holztransporte durch, wobei das gesamte Fahrzeug abgeplant und die Ladung mit zahlreichen Zurrwinden und Seilen befestigt werden mußte. Dabei war es keine Ausnahme, dass man einen kompletten Zug mit 25 Tonnen Nutzlast per Hand be- und entladen musste. Nach und nach entwickelte die Spedition Stickel ihre Kernkompetenz im Transport von heikler Ladung, die speziell be- und entladen oder transportiert werden mußte.
Eine 80 x 20 Meter große Lager- und Umschlaghalle mit Rampen und Kranenlaufbahn auf einem 16.000 Quadatmeter großen Areal im Industriegebiet Nagolds war von 1971 bis 2012 der Standort der Spedition Stickel, an dem sich neben dem Lager auch die Werkstatt und das Büro befanden. Im Jahre 1978 wurde die bestehende Spedition Stickel OHG in eine Grundstücksgesellschaft, die für Verwaltung der Gebäude zuständig ist, und Spedition die der Rechtsform der GmbH angehört, aufgeteilt. Im Jahre 1990 verstarb der Firmengründer Eugen Stickel sen. im Alter von 83 Jahren.
1994 war mit der Liberalisierung des Transportmarktes und der Aufhebung der Kontingente für Konzessionen ein großer Schritt in Richtung Vereinfachung gemacht. Jedoch hatte dies einen Preisverfall von bis zu 40 Prozent zur Folge. Seit diesem Zeitpunkt lastet die gesamte Verantwortung auf den Kindern Eugen Stickel jun. und Elfriede Schacher geb. Stickel. Seit 2000 ist mit Christian Stickel, Diplom-Kaufmann, die dritte Generation im Unternehmen tätig und führt die Geschäfte als Geschäftsführer seit 2002. Als erstes integrierte Christian Stickel mit einem In-House-Konzept die Verwaltung, die zuvor noch an einer vielbefahrenen Hauptstraße in der Ortsmitte Nagolds ihren Sitz hatte, in die vorhandene Speditionsumschlagshalle.
Im Jahre 2004 trat Kristina Stickel in das Unternehmen ein. Ebenfalls im Jahr 2004 wurden erstmalig Fahrzeuge auf ökologischen und ökonomischen Pflanzenölbetrieb als Dieseltreibstoffersatz umgebaut. Nahezu der gesamte Fuhrpark lief bis zur Einführung einer Mineralölsteuer auf Pflanzenöl im Jahre 2008 mit diesem Produkt. Da aufgrund der stetigen Erweiterung des Geschäftsbetriebes die Kapazitäten in der bestehenden Speditionsanlage im Mischgebiet Nagolds zu eng wurden, wurde im Jahr 2012 mit der Fertigstellung der neuen Speditionsanlage im Industriegebiet Nagold-Wolfsberg der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt. 2018 wurde mit dem Bezug des zweiten Bauabschnittes der restliche Geschäftsbetrieb mit Werkstatt, Tankstelle und Waschstrasse ebenfalls auf den Wolfsberg direkt angrenzend an die bestehende Speditionsanlage verlagert.
Adresse
- Spedition und Transportunternehmen Stickel GmbH
- Carl-Friedrich-Gauß-Straße 8
- 72202 Nagold
- Telefon: (0 74 52) 84 79-0
- E-Mail:
info
spediton-stickel.de
Weblink
Offizielle Webpräsenz „Spedition und Transportunternehmen Stickel GmbH”