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Diskussion:Wallberg

Von Stadtwiki

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Andere Trümmerlagerstätten

Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gelesen oder gehört habe: Der Wallberg ist meines Wissens zwar die bekannteste und symbolträchtigste, aber keineswegs die einzige und noch nicht einmal die größte Lagerstätte für den Trümmerschutt des zerstörten Pforzheim. Eine weitaus größere Menge von Trümmerschutt wurde benutzt, um das einst feuchte und hochwassergefährdete Brötzinger Tal aufzuschütten - auf diesem Schutt entstand dann das heutige Industriegebiet.
Hat irgendjemand vielleicht Quellen parat, um dies zu bestätigen, zu korrigieren oder gegebenenfalls sogar zu widerlegen?
-- Svenman 00:11, 29. Jan 2007 (CET)

In: Groh, Christian, Das war das 20. Jahrhundert in Pforzheim (Verlag: Gudensberg-Gleichen, 2000, S.50) steht: ... dass der Schutt aus der Innenstadt mittels einer neu der Enz entlang verlegten Kleinbahn nach Westen ins Brötzinger Tal gebracht wurde, wo er dann die "Brötzinger Au" auffüllte (das ist ungefähr die Gegend heute FCP-Platz, Kaufland...und weiter nach Westen). --Anna 19:45, 29. Jan 2007 (CET)
Ach, das Buch habe ich sogar, bin nur nicht drauf gekommen, dort nachzuschauen. :-) Danke. Jetzt würden mich aber speziell Quellen interessieren, die belegen, dass im Brötzinger Tal tatsächlich mehr Trümmerschutt abgelagert wurde als auf dem Wallberg. Wobei es mir allerdings rein geometrisch abgeschätzt plausibel vorkommt: das Volumen des Wallberges, von dem ja nicht mal alles Trümmerschutt ist, würde auf die viel größere Fläche des Brötzinger Tals verteilt nur eine relativ dünne Schicht ergeben.
-- Svenman 20:11, 29. Jan 2007 (CET)
Ich versuch mal mehr herauszubekommen. Kann verschiedene Leute ansprechen, die das evtl. wissen könnten bzw. sogar wissen müssten. Gruß --Anna 21:22, 29. Jan 2007 (CET)
So, den Mathematiker in mir hat das nicht ruhen lassen, ich will das jetzt rechnerisch abschätzen. Die aufgeschüttete Kuppe des Wallbergs will ich mal grob als Kegel annähern. Dem amtlichen Stadtplan entnehme ich, dass die Basis etwa bei 370 m. ü. NN anzusetzen ist, die Spitze bei 417 m. ü. NN - sagen wir 420 m, also ein Höhenunterschied von 50 m. Die Grundfläche ist näherungsweise ein Kreis mit ca. 100 m Durchmesser Radius, 100 m ins Quadrat mal π sind 31.415,9 m². Kegelvolumen ist Grundfläche mal Höhe durch drei, ergibt 523.598,8 m³.
Jetzt das Brötzinger Tal. Zwischen Bahnlinie und Enz sind es zwischen 250 und 400 Meter, nehmen wir mal eine Breite von 300 Meter an und eine Länge von 1,5 km, das ist eine Fläche von 450.000 m². Das oben errechnete Schuttvolumen auf diese Fläche verteilt gibt eine Schicht von 1,16 m Dicke.
Das ist dann doch dicker, als ich zuerst geschätzt hätte, aber durchaus noch im Rahmen des Realistischen. Leider weiß ich nicht, wie groß die Fläche im Brötzinger Tal ist, auf der Trümmerschutt abgelagert wurde, und in welcher Höhe. Das Schuttvolumen auf dem Wallberg habe ich wahrscheinlich zu hoch geschätzt, denn in dem von mir beschriebenen "Kegel" steckt ja auch noch die natürliche Bergkuppe des ursprünglichen Wallbergs. Trotzdem: die Schuttmengen dürften von der Größenordnung her vergleichbar sein. Wenn im Brötzinger Tal mehr Schutt liegt als auf dem Wallberg, dann vielleicht anderthalb, vielleicht auch zwei oder dreimal soviel, aber darüber hinaus dürfte das Verhältnis der Schuttmengen wohl kaum gehen.
-- Svenman 22:32, 29. Jan 2007 (CET)
Ui, spannende Berechnungen :-) Soll ich noch nach konkreteren Informationen forschen? --Anna 22:38, 29. Jan 2007 (CET)
Ja, bitte gern! Ideal wären konkrete Angaben, wieviel Kubikmeter Trümmerschutt auf dem Wallberg, im Brötzinger Tal und eventuell auch anderswo abgelagert wurden.
-- Svenman 22:44, 29. Jan 2007 (CET)
Ich kontaktiere mal div. Leute, die das wissen sollten. Melde mich dann. Gruß --Anna 22:58, 29. Jan 2007 (CET)
Im oben von Anna genannten Buch wird die Zahl von 40'000 m3 Trümmermasse genannt (S. 50/zweite Spalte, ganz oben), habe auch die Aussage von einem Zeitzeugen, dass die Trümmerbahnen (Bergbauloren) lange Zeit in's Brötzinger Tal fuhren. Erst später kam die Idee den Wallberg als Mahnmal aufzustocken. --Friedel 23:41, 29. Jan 2007 (CET)
Bin schon erschrocken - sollte ich wirklich um eine Größenordnung danebenliegen? Aber ich habe eben selbst nochmal nachgelesen - die 40.000 m³ waren bis September 1946 abgefahren worden, da stand die Trümmerräumung ja noch ziemlich am Anfang.
Selbe Quelle, S. 53, links oben: "Bis zum Ende des Jahres [1949] war die Hauptmasse der Trümmer ins Brötzinger Tal verbracht" - leider aber diesmal ohne Kubikmeterangaben.
-- Svenman 00:14, 30. Jan 2007 (CET)
Meinem Vater wurde erzählt, daß es so ca. 3 Meter waren, die dort aufgeschüttet wurden. Das passt ungefährt zum Höhenunterschied zwischen Enz und den Straßen im Brötzinger Tal. In der Literatur zu Pforzheim gibt es wohl keine genaueren Infos mehr (sprich Kubikmeterangaben). Vielleicht findet man im Stadtarchiv mehr Infos oder auch Fotos zu dem Bähnle, was es dort gab. Weiter kann ich grad nicht mehr helfen. --Anna 18:39, 31. Jan 2007 (CET)
Das spricht dann weiter dafür, dass im Brötzinger Tal etwa zwei- bis dreimal soviel Schutt liegt wie auf dem Wallberg. Aber konkrete Zahlen wären natürlich schöner, meine Abschätzungen sind noch mit großen Unsicherheiten behaftet.
Immerhin, soviel steht inzwischen wohl fest, es liegt tatsächlich mehr Schutt im Brötzinger Tal als auf dem Wallberg. Vielen Dank für Deine Erkundigungen.
-- Svenman 21:28, 31. Jan 2007 (CET)

Trümmermasse Wallberg (Diskussion vom März 2007)

Die Tafel auf einer der Stelen auf dem Wallberg nennt 1.650.000 m³ Trümmermasse und Bauschutt auf dem Wallberg. Doch ein wenig mehr als die Berechnung. Damit dürften die Trümmer recht gleichmäßig auf Wallberg und Brötzinger Tal verteilt sein. --ratz 19:34, 9. Mär 2007 (CET)

Das ist ein Unterschied ungefähr vom Faktor 3, oder anders ausgedrückt: bei gleicher Grundfläche und gleicher Höhe wäre der Wallberg dann kein annähernder Kegel, sondern eher ein Zylinder... und so sehr liege ich mit meiner Schätzung der Grundfläche (bei der ich mich an der 370-m-Höhenlinie auf dem Stadtplan orientiert habe) sicher nicht daneben. Ich zweifle ganz erheblich an, dass die genannten 1.650.000 m³ das Volumen der im Wallberg verbauten Trümmermasse im heutigen Zustand sind.
Ich vermute, dass sich das genannte Volumen jeweils auf den Zustand vor der Räumung der einzelnen Trümmergrundstücke bezieht, wo die Trümmermassen sicherlich noch erhebliche Hohlräume einschlossen. Bei der Aufschüttung auf dem Wallberg wie auch im Brötzinger Tal wurden die Schuttmassen aber gewiss noch verdichtet, vielleicht sogar vorher teilweise auch zerkleinert.
Vielen Dank jedenfalls für die Recherche vor Ort!
-- Svenman 22:46, 9. Mär 2007 (CET)
Noch eine Theorie zur Messung des Trümmervolumens: Es könnte sich auch um das Volumen des, auf jeden Fall noch unverdichteten, Trümmerschutts beim Transport handeln. Also im Prinzip das Ladevolumen der Waggons bzw. Lastwagen (auf den Wallberg hinauf fuhr bestimmt kein Trümmerbähnle) mal der Anzahl der Fahrten. Das ist nämlich die naheliegendste halbwegs praktikable Methode, die ich mir vorstellen kann, um das Trümmervolumen ungefähr zu ermitteln, im Gegensatz zu einer Erfassung vor dem Abtransport oder nach dem Abladen.
-- Svenman 23:51, 9. Mär 2007 (CET)
Dazu könnte noch kommen, dass die die Schuttkuppe bestimmt nicht zu 100% oberhalb des alten Wallbergs befindet, sondern auch die Seiten unterhalb der alten Spitze Trümmermaterial tragen. Das müsste man noch zum angenommenen und berechneten Kegel dazuzählen. --ratz 00:05, 10. Mär 2007 (CET)
Als ich meine obigen Überlegungen anstellte, hatte mir die Information über die ursprüngliche Höhe der alten Bergkuppe von 378 m ü. NN nicht vorgelegen. Die von mir erwähnten Höhenlinien sind leider nur in der gedruckten Version des Amtlichen Stadtplans drin, nicht im ansonsten auf der selben Kartographie beruhenden Stadtinformationssystem Pforzheim.
Bei nochmaliger Betrachtung sehe ich aber, dass ich unterstellt hatte, die ursprüngliche Bergkuppe befände sich mehr oder weniger direkt unter dem Plateau auf der heutigen Bergspitze; das stimmt möglicherweise nicht. Auf der Nordostseite des Wallbergs ist ein alter Steinbruch, in dem sich ein Betonwerk befindet oder zumindest bis vor einigen Jahren befand. Im Stadtplan sieht es so aus, als ob die 380-m-Höhenlinie diesen Steinbruch schneidet; gut, nicht alle Feinheiten der Geländestruktur können von den Höhenlinien abgebildet werden. Dennoch, wenn hier gewachsener Fels angeschnitten ist, dann muss der schon sehr nahe an die 378 m ü. NN heranreichen. Das heißt, dass viellecht die höchste Stelle des alten Wallbergs auch dort in der Nähe lag, z. B. etwa dort, wo heute an dem kleinen Parkplatz der eigentliche Aufstieg auf den Trümmerberg beginnt. Der auf der Nordseite des Aufstiegs gelegene Wasserbehälter liegt auf jeden Fall schon auf Trümmerschutt, da nach Stadtplan eindeutig über 380 m ü. NN. Der Trümmerberg wäre also nicht direkt über der alten Bergkuppe, sondern etwas westlich davon aufgeschüttet worden, was die geometrische Abschätzung des Volumens allerdings erschwert. Womöglich bedeckt er noch einen oder mehrere weitere alte Steinbrüche, die in das natürliche Geländeniveau eingeschnitten waren. Wahrscheinlich war der Wallberg ursprünglich, von seiner Südflanke gegen das Enztal abgesehen, überhaupt nur eine langgezogene Anhöhe ohne ausgeprägte Kuppe, geschweige denn, dass man von einer "Spitze" reden könnte.
Nach wie vor gehe ich davon aus, dass heute vorhandene Bebauung um den Wallberg herum, abgesehen vom Wasserbehälter, sich nicht auf Trümmerschutt, sondern auf natürlich gewachsenem Boden befindet. Dies würde bedeuten, dass der Trümmerschutt sich im Wesentlichen oberhalb der 360-m-Höhenlinie befindet, auf der Ostseite des Wallbergs aber auf jeden fall erst oberhalb von 370 m ü. NN beginnt.
All dies würde aber nicht ausreichen, das dreifache des von mir zuerst berechneten Volumens unterzubringen. Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass die Trümmermasse auf dem Wallberg im heutigen Zustand deutlich weniger als 1.650.000 m³ Volumen einnimmt. Ich denke, sogar weniger als 1.000.000 m³.
-- Svenman 11:55, 10. Mär 2007 (CET)
Gerade nachgerechnet, mit 150 m Radius der Grundfläche und 60 m Kegelhöhe komme ich bereits deutlich über 1.000.000 m³. Die sind vielleicht doch nicht so unrealistisch. Leider ist die 360-m-Höhenlinie schon recht langgezogen (ca. 500 m in Ost-West-, ca. 250 m in Nord-Süd-Richtung), so dass es bei ihr schwer fällt, sie mit einem Kreis anzunähern.
-- Svenman 12:08, 10. Mär 2007 (CET)

Gold

Nach "Hören-Sagen" sollen angeblich im Wallberg etwa 2,2 bis 2,3kg Gold liegen. Dies soll eine Expertenschätzung sein. Kann das jemand bestätigen oder noch besser mit Quellen belegen? --Cornelius Wasmund 10:27, 1. Nov. 2007 (CET)

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