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Emil Lacroix
Von Stadtwiki
Emil August Leopold Lacroix (* 12. Juli 1905 in Karlsruhe; † 26. Januar 1965 in Karlsruhe) war Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.
Inhaltsverzeichnis |
Leben
Emil Lacroix legte 1934 eine repräsentative Darstellung der Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale in Stadt- und Landkreis Pforzheim vor. Dazu eine von Baden-Baden. Seit 1935 war Dr. Emil Lacroix beim badischen Landesamt für Denkmalpflege tätig. Wäre das badische Amt für Denkmalpflege nicht gewesen, hätte Pforzheim auch die berühmten Fürstendenkmäler der Renaissance im Stiftschor der Pforzheimer Schloßkirche St. Michael verloren. Bereits 1942 setzte Lacroix sich dafür ein, die wertvollsten Grabdenkmäler der Schloßkirche durch Mauern und Betondächer vor Luftangriffen zu schützen. Tatsächlich konnte er dieses Ziel 1943 mit dem Bau entsprechender Schutzhäuser erreichen, die den Bomben standhielten. Auf frühen Nachkriegsfotos sind diese Schutzhäuser noch zu sehen.[1]
Folgende fürstlichen Grabdenkmäler im Stiftschor in der Schloßkirche zu Pforzheim wurden durch Mauern und Betondächer vor Luftangriffen geschützt:
- Markgrafen Ernst Friedrich und Jakob III. von Baden-Durlach
- Karl II. von Baden-Durlach sowie Kunigunde von Brandenburg-Kulmbach und Anna von Pfalz-Veldenz
- Markgraf Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach
- Markgraf Ernst und Ursula von Rosenfeld
Folgende fürstlichen Grabdenkmäler im Stiftschor in der Schloßkirche zu Pforzheim wurden nicht durch Mauern und Betondächer vor Luftangriffen geschützt:
- Anna Marie von Baden-Durlach,
- Marie von Baden-Durlach, Kriegsverlust: Christoph Timm erklärt dazu: „Dem Luftangriff vom 23.Februar 1945 fiel das reizende Grabmonument für Prinzessin Maria von Baden zum Opfer, das leider nicht geschützt war.“[2]
1945 verordneten die amerikanischen Besatzungsbehörden eine Reorganisation des badischen Landesamt für Denkmalpflege. Dabei wurde 1946 Otto Haupt und 1949 Emil Lacroix mit der Leitung des Landesamtes beauftragt. Den Schwerpunkt bildete nun die Rekonstruktion und der Erhalt der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Pforzheimer Schloßkirche St. Michael. Das Ziel war auch, die kriegsbeschädigten Ruinen der alten „Kulturdenkmale Alt-Pforzheims“[3] vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren, was jedoch oft erfolglos blieb: „Die Rettung der klassizistischen Villen scheiterte hingegen an der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Bauverwaltung.“[3]
Nach dem Tod von Emil Lacroix im Jahre 1965 wurde seine Arbeit von Heinrich Niester und Peter Anstett fortgesetzt.
Einzelnachweise
- ↑ Das Schutzhaus für die Fürstendenkmäler . In: Die Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 231.
- ↑ Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 77.
- ↑ 3,0 3,1 Die Stiftung der Freunde der Schlosskirche Pforzheim. In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 235.
Werke
- Emil Lacroix zusammen mit Peter Hirschfeld und Heinrich Niester: Die Kunstdenkmäler der Stadt Pforzheim (aus der Reihe Die Kunstdenkmäler Badens Band 9, Kreis Karlsruhe, Abt. 6). Karlsruhe 1939.
- Emil Lacroix: St. Maria Magdalena in Tiefenbronn : kath. Pfarrkirche ; Patrozinium: St. Maria Magdalena, Fest am 22. Juli ; Landkreis Pforzheim ; München 1955. -
Literatur
- Das badische Denkmalamt . In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 99.