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Friedrich Keller
Von Stadtwiki
Friedrich „Fritz“ Keller (* 20. September 1838 in Neuweiler; † 3. Dezember 1913 in Haifa) war deutscher Vizekonsul in Palästina.
Er war Metzgerlehrling in Calw und war danach als Geselle in der Schweiz. 1859 wurde er zum Militär eingezogen, jedoch kurz darauf schon wieder entlassen, um den kranken Vater in Neuweiler zu pflegen, wo Keller 1860 eine eigene Metzgerei eröffnete. 1861/62 schloss er sich der Templerbewegung an. Zunächst wohl nur, um die Bestattungskosten des ebenfalls der Bewegung angehörenden Vaters tragen zu können, später jedoch auch aus innerer Überzeugung. 1863 besuchte er die Evangelistenschule der Jerusalemsfreunde und ging kurz darauf als Metzger und Evangelist wieder in die Schweiz. 1868 reiste er mit seinem Schulfreund Friedrich Proß aus Neuweiler über Triest nach Beirut, wo Keller eine Metzgerei leitete, während Proß Wirtschafter im deutschen Verein wurde. 1869 heiratete Keller in Beirut seine Cousine Eva Katharina Krafft aus Oberkollwangen. Sie erwarben einen Bauplatz in der ersten Templerkolonie in Haifa, wohin sie 1870 umzogen. 1876 ernannte ihn der deutsche Generalkonsul in Jerusalem, Baron von Münchhausen, zum Stellvertreter des Konsularagenten Ziphos in Haifa, nach dessen Tod 1878 zum kaiserlichen deutschen Vizekonsul für Haifa und Akko. 1880 wurde Keller außerdem Direktor des österreichaischen Lloyd und der k.u.k. Postagentur. Keller blieb bis 1908 als Vizekonsul im Amt, machte sich insbesondere um die Ausdehnung der deutschen Siedlung auf dem Berg Karmel verdient und wurde mit mehreren Orden ausgezeichnet.
Literatur
- Hans Schabert: Metzgergeselle Fritz Keller – „König des Karmels“ in Palästina, in: Neuweiler gestern und heute, Horb am Neckar 2008, S. 220-222.