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Heinz Kappes

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Porträt von Heinz Kappes

Heinz Kappes (* 30. November 1893 in Fahrenbach im Odenwald; † 1. Mai 1988 in Stuttgart) war evangelischer Vikar und kurzzeitig Pfarrer in Pforzheim-Brötzingen und Büchenbronn. Als Gegner des NS-Regimes wurde er erst strafversetzt, später zwangspensioniert.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinz Kappes studierte Theologie und Orientalistik und war von 1914 bis 1918 im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger Offizier (Eisernes Kreuz II. und I. Klasse, Zähringer Löwenorden mit Schwertern, Schwarzes Verwundetenabzeichen). 1919 arbeitete er als Vikar in Brötzingen. Er war wie die Pfarrer Wilhelm Bollmann (Buckenberg) und Erwin Eckert Mitglied im „Bund der Religiösen Sozialisten“ innerhalb der evangelischen Landeskirche, der den sozialen Auftrag des Christentums in den Mittelpunkt stellt. Als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) war er in Pforzheim und Ispringen als Redner u.a. zum Thema Sexualethik tätig, weiter als gewähltes Mitglied der evangelischen Landessynode und als Stadtrat für die SPD in Karlsruhe.

Schon 1923 warnte Kappes, „dass vom Nationalsozialismus und von Hitler eine ungeheuere Katastrophe droht[1].

Berufsverbot und Exil

1933 protestierte Heinz Kappes gegen das Schulverbot für Juden an höheren Schulen. In seiner Pfingstpredigt 1933 in Büchenbronn, wohin ihn die Kirchenleitung strafversetzt hatte, kritisierte er, dass über 26.000 Gegner der NSDAP in Gefängnissen und Arbeitslagern eingesperrt sind. Ein Brief von Heinz Kappes an Badens widerrechtlich abgesetzten Innenminister, ein SPD-Mann wie er selbst, ins Konzentrationslager Kislau bei Bruchsal wurde abgefangen. Kappes wurde am 21. August verhaftet und zehn Tage im Gefängnis in Pforzheim eingesperrt. Die evangelische Landeskirche ließ ihn fallen, am 1. Dezember 1933 enthob sie ihn seines Amtes, die NS-Diktatur wies ihn aus Baden aus.

1934 war er zunächst als Tourist in Palästina; 1935 reiste die ganze Familie - er, seine Frau und ihre vier Kinder - aus nach Jerusalem, wo er als Deutschlehrer Beschäftigung fand. 1939 war er im britischen Mandatsgebiet für neun Monate interniert und arbeitete anschließend für die „British Food Control“.

Rückkehr

1948 kehrte Heinz Kappes aus dem Exil in Palästina/Israel nach Karlsruhe zurück. Die evangelische Landeskirche rehabilitierte ihn. Er wurde Religionslehrer sowie Mitbegründer der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ und engagierte sich in der Diakonie für die „Mühseligen und Beladenen“. Heinz Kappes starb 1988 in Stuttgart.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Balzer, Miszellen, S. 120

Weblinks

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