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Pforzheimer Kleinbahn
Von Stadtwiki
Die Pforzheimer Kleinbahn war eine 19 km lange Schmalspurbahn, die Pforzheim mit Dietlingen, Ellmendingen und Ittersbach verband. Ihrer idyllischen Streckenführung hat sie den Beinamen Panoramabahn zu verdanken.
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Geschichte
Die Kleinbahn wurde von der Badischen Lokal-Eisenbahnen AG (BLEAG) am 2. Januar 1900 im Streckenabschnitt Ittersbach - Brötzingen als Zweigstrecke der Albtalbahn eröffnet. Am 2. Juli 1901 fuhr sie erstmals bis zum Leopoldsplatz. Der Abschnitt Brötzingen - Pforzheim Leopoldsplatz wurde 1909 von der Stadt Pforzheim erworben und in die 1911 eröffnete Pforzheimer Straßenbahn integriert.
Die Strecke wurde ursprünglich von Dampfzügen befahren, erst 1911 wurde die Strecke elektrifiziert. Im Ersten Weltkrieg wurde der elektrische Betrieb jedoch wieder aufgegeben, die Fahrleitung 1918 abgebaut.
Der defizitäre Streckenabschnitt Ittersbach - Brötzingen wurde während der Weltwirtschaftskrise zum 1. Februar 1931 von der BLEAG aus Geldmangel eingestellt. Innerhalb kurzer Zeit übernahm die Stadt Pforzheim die für die Arbeiterbeförderung wichtige Strecke, ließ sie wieder elektrifizieren und eröffnete sie am 24. Mai 1931 als „Städtische Kleinbahn Pforzheim“ neu. Am 26. September 1931 meldete die BLEAG Konkurs an, und ihre verbleibenden Strecken wurden zum 1. Januar 1932 von der Deutschen Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG) übernommen.
Zurückgehende Fahrgastzahlen wegen einer ungünstigen Trassierung und zunehmende Individualmotorisierung führten in den 1960er-Jahren zum Beschluss, die Bahn durch eine Buslinie zu ersetzen. Der Tornado im Sommer 1968 zerstörte den Streckenabschnitt Brötzingen - Dietlingen.
Man entschied sich gegen eine Reparatur der zerstörten Gleistrasse und legte die Kleinbahn am 3. August 1968 still.
Gegenwart
Nachfolger der Kleinbahn wurde die Omnibuslinie A der Stadtwerke Pforzheim Verkehrsbetriebe von Pforzheim nach Ittersbach, heute die Buslinie 720 der Städtischen Verkehrsbetriebe Pforzheim.
Zukunft
Es gibt Überlegungen, die Bahnverbindung Pforzheim - Ittersbach mit Normalspur und DUEWAG GT 8-100-Triebwagen wiederzubeleben, aber mit einer südöstlicheren Streckenführung von Ittersbach über Straubenhardt nach Neuenbürg, wo die Strecke in die Enztalbahn einmünden könnte. Eine standardisierte Bewertung hat allerdings ergeben, dass der Trassenbau zwischen Ittersbach und Pforzheim in Zeiten knapper Fördermittel zu kostspielig ist.
Nach einer Entscheidung in Straubenhardt soll die S 11 der AVG bis Straubenhardt verlängert werden.
Nutzung als Radweg
Einige kleinere Abschnitte der Strecke können als Radweg genutzt werden. So stellt der Aufstieg der Bahn von Brötzingen aus parallel zum Arlinger eine relativ gemächliche Möglichkeit, das Enztal per Rad Richtung Pfinztal und Karlsruhe zu verlassen. Innerhalb des Baugebiets muss dabei einmal auf eine parallele Straße ausgewichen werden.
Karte
Weblinks
- Wikipedia zum Thema „Pforzheimer Kleinbahn”
- Die private Webpräsenz von Marc-André Schygulla zum Thema „Pforzheimer Kleinbahn“ (mit vielen Bildern)
- Die private Webpräsenz von den Eisenbahnfreunden Pforzheim zum Thema „Pforzheimer Kleinbahn“ (mit vielen Bildern)
- Die private Webpräsenz vom Verein "Historischer Nahverkehr Pforzheim e.V." zum Thema „Pforzheimer Kleinbahn“ (Das Kompendium zum Pforzheimer Nahverkehr)
- Kursbuchauszug aus dem Jahr 1944 (.jpg-Datei)
Quellen
- "Der Blick zurück", Pforzheimer Zeitung, Ausgabe 176 vom 3. August 1978, Seite 21
- Kurt Schwab: Straßen- und Kleinbahn in Pforzheim. Nordhorn: Verlag Kenning, 1997, ISBN 3-927587-64-8
- Klaus Bindewald: Die Albtalbahn: Geschichte mit Zukunft - Von der Schmalspurbahn zur modernen Stadtbahn. Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur, 1998, ISBN 3-929366-79-7