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Schmuck- und Uhrenindustrie

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Briefmarke der Deutschen Bundespost (1992): 225 Jahre Schmuck- und Uhrenindustrie, Pforzheim

Uhrenindustrie

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Im Juni 1767 begann die Taschenuhrproduktion in Pforzheim. Am 6. April 1767 schlossen Markgraf Karl Friedrich von Baden und der Uhrenhändler Jean Francois Autran aus Orange einen Vertrag über die Errichtung einer privilegierten Uhrenfabrik im Waisenhaus. Autran warb hochspezialisierte Arbeitskräfte aus dem Ausland an. Der Betrieb wurden drei französische Hugenotten als Gesellschafter geleitet: Autran, Christin und Viala. Ab 1769 betrieben Christin und Viala nur die Uhrenherstellung. Im Jahre 1772 teilten Christin und Viala den Uhrenbetrieb. 1774 ging Christin bankrott, während Viala 1774 starb. Die Uhrenfabrik wurde 1821 geschlossen. Die Fabrikation einer Uhr in Pforzheim wurde für 100 Jahre unterbrochen. 1910 nahm man die Produktion von Uhren wieder auf. Man baute fertige Schweizer Uhrwerke in Medaillons aus Pforzheim einbaute. Ab 1932 fertigte man wieder Uhr-Rohlinge an.

Schmuckindustrie

November 1767 wurde der von Markgraf und dem Uhrenhändler Autran geschlossene Vertrag erweitert. Man fügte noch feine Stahlwaren der Produktpalette hinzu. Am 1. März 1768 wurde die Produktpalette um Juwelen und Goldwaren erweitert. Die Stahlwaren- und Schmuckfabrikation wurde nur von Autran betrieben, 1787 übernahm Johann Jakob Ador den Stahlwaren- und Schmuckbetrieb. Geplant war eine Fortführung des Handwerks durch die ausgebildeteten Waisenhausgänger. Da aber der Raum fehlte, mussten die Schulmeister mit ihren Auszubildenden das Waisenhaus verlassen. Die Meister und die Lehrlinge nutzten die räumliche Trennung vom Waisenhaus um eigenständige Handwerksbetriebe ("Kabinette") zu gründen. Die markgräfliche Verwaltung erlaubte den Handwerksbetriebe ("Kabinette") 1776 die rechtliche Selbsständigkeit. 1776 gab es 13 Handwerksbetriebe ("Kabinette") mit 117 Arbeitskräften. 1800 waren es schon 29 Handwerksbetriebe ("Kabinette") mit 789 Arbeitskräften. 1848 gab es 1200 Beschäftigte, 1873 gab es 7800 Beschäftigte. 1900 gab es 498 Handwerksbetriebe ("Kabinette") mit 15000 Arbeitskräften. 1913 gab es 520 Handwerksbetriebe ("Kabinette") mit 31000 Arbeitskräften. 1988 erreichte Pforzheim einen Marktanteil von 75% an den von der deutschen Schmuckindustrie gefertigten Produkte.

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