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Villa rustica Nußbaum
Von Stadtwiki
Die Villa rustica Nußbaum war ein römischer Gutshof im Gewann "In der Sandhecke" auf Nußbaumer Gemarkung.
Die anliegenden Flurnamen "Schlössle" und "Steinacker" deuten auf den alten Gutshof hin.
Im Jahr 1788 wurde eine 28,5cm hohe Herkulesstatuette aus Bronze entdeckt. Die Figur ist nackt und hält einen unbestimmten Gegenstand in der linken Hand und eine Keule in der rechten. sie befindet sich heute im württembergischen Landesmuseum in Stuttgart.
Ebenso Ende des 18. Jahrhunderts kamen bei der Urbachmachung der entsprechenden Felder Fundamente und Säulen zum Vorschein sowie eine mittlere Kupfermünze aus der Zeit des römischen Kaisers Domitian (81-96 n.Chr), eine kleinere Münze, Metallnadeln und Gefäßstücke.
1963 stießen die Söhne des Pforzheimer Stadtrates Steinle beim Spielen auf Tonscherben. Daraufhin führten sie mit Genehmigung des Grundstückbesitzers 1968 Grabungen durch und legten Teile eines Gebäudes frei. Im Zentrum eines 4x8m großen Raum befand sich eine achteckige Säule. In einem kleineren Nebenraum fanden die beiden Jugendlichen eine eiserne Gürtelschließe und einige Nadeln und Nägel aus Bronze. Zu den weiteren Funden zählen zahlreiche Scherben, einige Gerätschaften aus Eisen und Bronze, eine seltene Silberschale und eine Togaschließe. Das Tongeschirr stammt dem Stempel nach aus Rheinzabern. Die Ausgrabungen wurden zum Schluss wieder zu geschüttet und die Fundstücke sind heute im Privatbesitz.
1967 wurden unter anderem drei Zahnfragmente und Wandputzbruchstücke in roter, weißer und grüner Farbe aufgelesen.[1]
Im August 1976 fand ein Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes bei einer Begehung des Geländes eine Wandscherbe der Terra-Sigillata-Schüssel. Auf dieser war noch das Abbild eines Kopfes mit Hals eines nach rechts springenden Hirsches zu erkennen. Die Schüssel wurde wahrscheinlich um 200 n.Chr. in Rheinzabern von Comitialis V gefertigt.[2]
Quelle
- Josef Adam (1983): Nußbaum - Dörfliches Idyll zwischen Pforzheim und Bretten, S. 16ff.
